Weltweit sind bis zu 8 Prozent der Männer und bis zu 13 Prozent der Frauen von Migräne betroffen – eine Zahl, die beim ersten Lesen nicht sehr hoch erscheint, die jedoch dramatischer wirkt, wenn man den immensen Schmerz der Betroffenen in die Betrachtung miteinbezieht. Migränepatienten beschreiben ihre Symptomatik nicht selten als „Vernichtungsschmerz“. Oft führt die Angst vor einem weiteren Ausbruch zu steigendem Stress im Alltag und zahlreichen psychosomatischen Symptomen.
Was genau ist Migräne?
Unter Migräne versteht man einen sehr starken, meist einseitigen, pulsierenden Kopfschmerz, der Betroffene empfindlich gegen Licht und Lärm macht und zwischen vier und zweiundsiebzig Stunden andauert. Experten unterscheiden zwischen Migräne mit und ohne Aura. Dabei besteht die „Aura“ aus Begleiterscheinungen und Vorzeichen eines Migräneanfalls, die sich in Sprachstörungen, Schwindel, Übelkeit, neurologischen Ausfällen oder einem Blitzen im Sichtfeld äußern können. Aber auch ungewöhnliche Symptome wie z.B. Heißhungerattacken sind möglich. Allen Migräneformen ist eines gemeinsam: ein extremer Kopfschmerz, der vernichtende Ausmaße annehmen kann – und den Alltag der Betroffenen nachhaltig beeinflusst.
Wie entsteht Migräne?
Experten betreiben bereits seit Jahrzehnten Ursachenforschung in Sachen Migräne, ohne eine endgültige Aufklärung erreichen zu können. Mittlerweile sind sich jedoch weite Teile der Fachwelt einig: Verantwortlich für die Schmerzattacken sollen nach neuesten Untersuchungsergebnissen genetisch bedingte Störungen der Ionenkanäle an der Oberfläche der Nervenzellen sein. Stress, ein unregelmäßiger Biorhythmus mit entweder zu viel oder zu wenig Schlaf und äußere Einflüsse wie z.B. Wetterwechsel können die Symptomatik begünstigen. Auch bestimmte Lebensmittel-Unverträglichkeiten, z.B. gegen Histamin (vorhanden u.a. in Rotwein), scheinen häufig eine Rolle zu spielen.
Therapien gegen den Schmerz
Zunächst sei gesagt, dass Migräne – beziehungsweise die Anlage dazu – nicht heilbar ist. Betroffene können jedoch die Schmerzsymptomatik gut in den Griff bekommen und so mehr Lebensqualität erlangen. Einige Patienten berichten, dass sie einem Migräneanfall entgegenwirken können, wenn sie sich bei den ersten Anzeichen in einem abgedunkelten Raum ausruhen können. Hilft dies nicht, so kann der Arzt spezielle, schnell wirkende Medikamente verordnen: Präparate, die schmerzhemmende Wirkstoffe wie Naproxen oder Ibuprofen enthalten und sich durch eine schnelle Aufspaltung auszeichnen, sind hier von Nutzen. Wichtig laut Apotheker Max Mustermann: „Oft hängt der Erfolg eines Schmerzmittels davon ab, ob es rechtzeitig genug verabreicht wird. Auch wenn man natürlich nicht ständig Kopfschmerztabletten nehmen darf: Migränepatienten sollten darauf achten, bereits bei den ersten Anzeichen vernünftig abzuwägen – wenn ein Migräneanfall sonst unumgänglich ist, lohnt sich eine rechtzeitige Medikation.“
Begleitende Maßnahmen für Betroffene
Zusätzlich zur klassischen Schmerztherapie gibt es einige Mittel aus der Naturheilkunde, die gegen Migräne helfen können. Wenn Patienten sich bei den ersten Anzeichen einer möglichen Schmerzattacke ausruhen – was unsere Apotheken-Experten in jedem Fall empfehlen – kann Pfefferminzöl, sanft in die Schläfen einmassiert, zur Linderung der Schmerzen dienen. Ebenso kann ein Eisbeutel, der auf die Stirn gelegt wird, dem vernichtenden Kopfschmerz entgegenwirken. Auch der Bereich der Homöopathie kennt eine natürliche Arznei: Cyclamen C 200 soll den ersten Anzeichen von Migräne entgegenwirken und sogar die Aura abschwächen.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema Migräne? Gerne nimmt sich unser Apotheken-Team bei Ihrem nächsten Besuch Zeit für Sie.